Die Organisation der europäischen Postunternehmen (PostEurop) bietet ihren Mitgliedern jedes Jahr Gelegenheit, eine so genannte EUROPA-Marke in einem gemeinsamen Themenbereich herauszugeben. Diese Neuigkeiten werden von einer Fachjury beziehungsweise vom Publikum im Rahmen eines Schönheitswettbewerbs bewertet. Dieses Jahr haben die Herausgeber das Thema „Nationale Musikinstrumente” verarbeitet. Auf dem Briefmarkenkleinbogen der Magyar Posta wurden von den wertvollen Schätzen der Leskowsky-Musikinstrumentensammlung eine Maultrommel, ein Gardon (auch Schlagcello) und eine Drehleier verewigt. An dem Briefmarken-Schönheitswettbewerb nimmt die die Maultrommel abbildende Marke teil. Der Kleinbogen wurde nach den Entwürfen des Grafikers Barnabás Baticz in 70.000 Exemplaren in der ANY Biztonsági Nyomda Nyrt. („ANY Sicherheitsdruckerei“) hergestellt.
Die Maultrommel ist eines der ältesten Musikinstrumente der Welt. Früher wurde sie zur Zauberei, Heilung und zu spirituellen Zwecken benutzt, heute ist ihr Klang in fast allen Musikstilen zu hören. Der Musiker legt den Rahmen an seine Zahnreihe und zupft die Feder mit seiner Hand. Die Melodie spielt er durch Mundbewegung. In der ungarischen Volksmusik zählt sie bei den Moldauer Tschangos als authentisch, wo sie als Melodie- und Rhythmusinstrument benutzt wird. Das Gardon (auch Schlagcello) ist wahrscheinlich das einzige Saiteninstrument weltweit, auf dem keine Melodie, sondern ein Rhythmus gespielt wird. Es hat vier Saiten, davon werden die drei Saiten aus Schafdarm mit einem Schlegel angeschlagen, die vierte, dünnere oder auch Oktavsaite genannt wird kräftig angezupft. Es erschien im 17. Jahrhundert in Siebenbürgen und wurde zum typischen Musikinstrument der Tschangos aus Gyimes. Die Drehleier (Radleier) ist ein Saiteninstrument, bei dem die Melodie- und Begleitsaiten von einem mit Harz versehenen Rad in kontinuierliche Schwingung gebracht werden. Der Spieler lässt die Melodie durch Tasten auf der Melodiesaite erklingen. In Europa erschien sie im 10. Jahrhundert und war an vielen Orten verbreitet. In der ungarischen Volksmusik ist sie seit dem 16. Jahrhundert präsent. Typisch ist sie in erster Linie für den mittleren und südlichen Teil der ungarischen Tiefebene. (Quelle. Áron Szilágyi, Leskowsky-Musikinstrumentensammlung)
EUROPA 2014: Bestellkode: 2014140040011 (Kleinbogen); 2014140060012 (FDC) Erscheinungsdatum: 9. Mai 2014 Gesamtnennwert: 1000 HUF Auflagenhöhe: 70.000 St. Schnittgröße des Kleinbogens: 100 x 68 mm, Perforationsabmessungen der Briefmarken: 26 x 26,4 mm Druckerei: ANY Biztonsági Nyomda Nyrt. („ANY Sicherheitsdruckerei Gesch. AG) Foto: Anett Madla Entwurf: Barnabás Baticz
