Die Magyar Posta hat die neuesten Stücke ihrer Briefmarkenserie zur Vorstellung der ungarischen Kulturpflanzenwelt des Obstes auf Briefmarken herausgegeben. Die einem Stillleben ähnelnde Kompositionen der Briefmarken stellen zwei Früchte dar. Auf der 245-Ft-Marke ist die Hauszwetsche von Beszterce (Bistritz) und auf der 260-Ft-Marke die Erdbeere von Tahi zu sehen. Auf der Grafik des Sonderumschlags und des Sonderstempels sind weitere Obstkompositionen abgebildet. Hergestellt wurde die Briefmarke nach den Entwürfen des Grafikers Imre Benedek in der ANY Biztonsági Nyomda („ANY Sicherheitsdruckerei“). Erhältlich ist die Novität vom 6. August in den größeren Postämtern sowie auf der Filaposta, aber sie kann auch im Webshop der Magyar Posta bestellt werden.
Hauszwetsche von Beszterce (Bistritz) ▪ Sie zeigt eine hohe genetische Vielfalt, nicht nur wegen ihrer starken vegetativen, sondern auch ihrer generativen Neigung; ihre Sorten- und Formvielfalt, Vermischung hat sie auch der Tatsache zu verdanken, dass sie in einer großen geographischen Region, fast überall in Europa gezüchtet wurde. K. Gesner empfahl 1552 ihre Trockenfrüchte als Arznei in den Apotheken. Die Tokajer Weinexporte haben erheblich zu ihrer Verbreitung beigetragen. Wahrscheinlich handelt es sich nicht um eine im Karpatenbecken erzeugte Sorte, sie akklimatisierte sich vor etwa 800 Jahren, auch heute sind ca. 100 bis 150 Klonensorten bekannt. Problematisch ist ihre hohe Anfälligkeit gegen das Scharka-Virus. Sie hat jedoch ausgezeichnete Nährwerte, ihre Nutzung ist nahezu unbegrenzt (Frischobst, Marmelade, Konfitüre, Käse, Saft, Wein, Schnaps, Fleisch- und Teigfüllung), darüber hinaus ist ihr Holz und Steinkern geeignet zum Schnitzen und mit ihrem Baumharz können Sommersprossen blasser gemacht werden.
Erdbeere von Tahi ▪ Eine auf der Szentendre-Insel aus der Erdbeere Luise erzeugte Sorte. Anfang des 20. Jahrhunderts verbreiteten deutsche Züchter diese von Stämmen unbekannter Herkunft. Ihre mittelgroße bis große, längliche, herzförmige Frucht von schwachen Wachstum und ausgezeichneter Tragfähigkeit ist dunkelrot, ihr Fleisch ziegelrot. Sie hat eine glänzende Oberfläche, ist leicht behaart, aromatisch, saftig und hat eine feste Textur. Sie ist transportabel, geeignet zum Einfrieren und als Konserve. Sie ist winterhart, verträgt aber keine Dürre, weshalb gerade dort ihr Anbaugebiet und die Sorte dieser Gegend entstanden sind. Sie reift zusammen mit der Madame Moutot oder 1 bis 3 Tage früher; sie ist so gut wie verschwunden, verwildert ist sie in alten Gärten auf der Szentendre-Insel aufzufinden, obgleich sie auch geeignet ist zum Frühtreiben. In den 1960er Jahren wurde sie noch oft gepflanzt. (Zusammengestellt von Dr. Dezső Surányi)
OBST 2014: Bestellkode: 2014210050211 (Briefmarkenserie), 2014210060012 (FDC), 2014210010111 (Zwetsche), 2014210010211 (Erdbeere) Erscheinungsdatum: 06. August 2014 Gesamtnennwert: 505 HUF Druckverfahren: Offsetdruck Auflagenhöhe: 250.000 Stck. Perforationsabmessungen der Briefmarke: 35 x 35 mm Druckerei: ANY Biztonsági Nyomda („ANY Sicherheitsdruckerei”) Entwurf: Imre Benedek
