Die Magyar Posta begeht den 200. Geburtstag von Ábrahám Ganz (1814-1867), Pionier der ungarischen Industrie, mit der Ausgabe einer Sonderbriefmarke. Auf dem Briefmarkenbild ist ein Detail des Herstellungsprozesses des nach dem Patent von Ábrahám Ganz produzierten Hartguss-Eisenbahnrades zu sehen. Hergestellt wurde die Sonderbriefmarke unter Verwendung der Kunstfotos von József Hajdú sowie nach den Entwürfen des Grafikers Ferenc Gusztáv Borbély in der ANY Biztonsági Nyomda („ANY Sicherheitsdruckerei“). Das Quellenmaterial zur Briefmarke und zum Sonderumschlag wurde vom Öntödei Múzeum („Gießereimuseum”) des MMKM („Ungarisches Museum für Technologie und Verkehr“) zur Verfügung gestellt. Erhältlich ist die Novität vom 6. November in den größeren Postämtern sowie auf der Filaposta, aber sie kann auch im Webshop der Magyar Posta bestellt werden.
Ábrahám Ganz, ein Handwerker, der zum Unternehmer wurde, kam aus der Schweiz in der Reformzeit nach Ungarn. Mit seiner Erfindung, dem Eisenbahnrad aus Hartguss, revolutionierte der das Gießen von Rädern für Eisenbahnwagen und legte damit den Grundstein für einen besseren und sichereren Verkehr. Dass die Erzeugnisse seiner Gießerei Hengermalom 1842 auf der Ersten Ungarischen Industrieausstellung eine Silbermedaille gewann, zeigte den Erfolg seiner Arbeit. 1845 machte er sich selbstständig. Am 23. November 1867 feierten sie die Herstellung des hunderttausendsten Hartguss-Rades, aus diesem Anlass gab er ein Abendessen für alle Mitarbeiter und Familienmitglieder. In seinem Leben setzte er sich engagiert für soziale Ziele ein, er gründete in seinem Betrieb eine damals in Ungarn einzigartige Renten- und Krankenkasse. Von seinen Ersparnissen kaufte er in der Viziváros in Buda („Wasserstadt”, Stadtteil im I. und II. Bezirk von Budapest) ein Grundstück und begann in seiner eigenen Gießerei mit der Herstellung von Massenartikeln und Bedarfsartikeln. Als wohlhabender Geschäftsmann kaufte er in der Umgebung 1858 ein weiteres Grundstück und erbaute dann seine schon viel modernere Gießerei, die sich in der heutigen Bem József Straße befindet und in der heute das so genannte Öntödei Múzeum („Gießereimuseum”) aufzufinden ist, betrieben vom Ungarischen Museum für Technologie und Verkehr. Das Gebäude ist ein typisches Fabrikgebäude der damaligen Zeit. Die Fenster des Sheddaches auf Gitterträgern aus Holz sorgten den ganzen Tag für eine natürliche Beleuchtung des Gebäudes. Dies ist die älteste Dachkonstruktion dieser Art, die in Ungarn erhalten blieb. Die erste schriftliche Erwähnung stammt aus einem Artikel der Zeitung „Vasárnapi Újság” von 1862, in dem detailliert beschrieben wird, dass sich in dem Gebäude der Gießerei fünf Hochöfen und acht kleinere Schmelzöfen befinden und wöchentlich mehrere Tausend Zentner Gusseisen-Produkte hergestellt werden. Das Gebäude wurde bis 1964 als Gießerei betrieben und öffnete seine Tore im Jahr 1969 – nach kleineren Umbauten – als Museum.
Im Garten des Gießereimuseums, im Pantheon der Gießerei ist eine – auch auf dem Sonderumschlag abgebildete – Bronzebüste von Ábrahám Ganz zu sehen, ein Werk von István Csernyei Kaltenbach von 1968. (Quelle: MMKM Öntödei Múzeum („Gießereimuseum”), sztnh.gov.hu/feltalalok/ganz.html)
GANZ200: Bestellkode: 2014270010011 (Briefmarke), 2014270060012 (FDC) Erscheinungsdatum: 06. November 2014 Nennwert: 200 HUF Druckverfahren: Offsetdruck Auflagenhöhe: 200.000 Stck. Perforationsabmessungen: 52x24,65 mm. Druckerei: ANY Biztonsági Nyomda („ANY Sicherheitsdruckerei”) Foto: József Hajdú Entwurf: Ferenc Gusztáv Borbély
