Am einhundertneunundfünfzigsten Kilometer vom Zusammenfluss der Flüsse Piva und Tara und der Entstehung der Drina, an der Biegung, die der Fluss um das Osat-Bergmassiv in der Region Mittleres Podrinje macht, liegt die Stadt Skelani. Die Region ist reich an natürlichen und mineralischen Ressourcen, was zur Entwicklung einer römischen Siedlung hier vom 1. bis zum 4. Jahrhundert beitrug. Die Römer waren hervorragende Stadtplaner, Baumeister und Handwerker und hinterließen zahlreiche Bauwerke und Denkmäler, deren Überreste noch heute zu sehen sind. Eine der Inschriften, die den Stadtrat „ordo decurionum“ erwähnen, wurde in Skelani gefunden. Sie spricht dafür, dass sich hier das Zentrum des römischen Municipium Malvesiatium befand.
Die ersten archäologischen Ausgrabungen in Skelani wurden bereits 1896 von Karl Pač durchgeführt. Bei dieser Gelegenheit entdeckte und erforschte er zwei frühchristliche Kirchen, eine Nekropole und eine Ziegelei und sammelte in der weiteren Umgebung von Skelani über 80 römische Denkmäler. Seine weiteren Bemühungen wurden durch den Fluss Drina verhindert, der bei einer großen Überschwemmung alles begrub, was er gesammelt und ausgegraben hatte.
Hundert Jahre später kehren Archäologen nach Skelane zurück. Unter der Leitung von Mirko Babić wurden 2008 Ausgrabungen an vier Standorten durchgeführt: „Zadružni dom“, „Branko njiva“, „Baba Ankas Hof“ und in der „Porta der serbisch-orthodoxen Kirche“. An allen vier Standorten wurden Reste antiker Gebäude entdeckt, besonders wertvoll waren die Funde römischer Bodenmosaike am Standort „Zadružni dom“ und 30 römischer Monumente am Standort „Baba Ankas Hof“. Nach diesen Entdeckungen erklärte die Nationalversammlung der Republika Srpska den archäologischen Komplex in Skelani zu einem Kulturgut von außerordentlicher Bedeutung. Bald wurde die öffentliche Einrichtung Archäologisches Museum „Roman Municipium“ Skelani mit der Aufgabe gegründet, sich um den geschützten Komplex zu kümmern.
In der Folgezeit wurde die Villa Urbana nahezu vollständig erkundet, wobei ein Korridor mit Bodenmosaiken, in dem florale und geometrische Motive dominieren, entdeckt wurde. Dabei wurde in einem Raum, der als Esszimmer interpretiert wurde, ein Mosaik entdeckt, dessen zentrales Motiv ein Medaillon mit dem Bild der Gorgone Medusa ist.