Auf Wasserwegen
Die neuen Pro-Patria-Marken stehen im Zeichen der Walliser Suonen.
Wie abenteuerlich der Bau der historischen Bewässerungskanäle gewesen sein muss, lässt sich auf Suonen-Wanderungen erahnen.
Wanderungen entlang von Suonen sind abwechslungsreich: Manchmal idyllisch und leicht zugänglich. Manchmal aben- teuerlich mit schmalen Pfaden, die über spektakuläre Hänge mit fantastischem Ausblick führen. Für jedes Wander-Level ist etwas dabei: Das Plätschern entspannt und Kids erfreuen sich am Wasserspiel. Nicht zuletzt erzählen die jahrhundertealten Wasserleitungen die Geschichte einer traditionellen Ingenieurs- kunst. Die offenen Wasserleitungen sind im Boden angelegt, in Gestein geschlagen oder an steilen Felswänden aufgehängt. Mit dem Ziel, Gletscherwasser von den Gebirgsbächen zu den Weiden, Äckern, Weinbergen oder Obstplantagen in trockenen Gebieten zu leiten.
Suone Gorperi
Wenig Niederschlag und lange Sonneneinstrahlung – damit die Trockenlandschaft an der Lötschberg-Südrampe überhaupt bewirtschaftet werden konnte, wurden unter schwierigsten Bedingungen Suonen erstellt. Eine davon ist die 1640 erbaute Gorperi. Auf einer Höhe von 1220 Metern leitet sie das Wasser aus dem Baltschiederbach zu den Hängen bei Eggerberg. Wer dem Verlauf durch beeindruckende Schluchten und über steile Felswände folgen möchte, kann dies bei einer Wanderung von Ausserberg durch das Baltschiedertal nach Eggerberg tun. Die Suonenwanderung gilt als eine der spektakulärsten im Wallis. Sie bietet interessante Einblicke in die traditionelle Bewässe- rungstechnik und wunderschöne Ausblicke in die Umgebung.
Einzelne ausgesetzte Abschnitte lassen sich in Stollen und Tunneln umgehen – deshalb Taschen-lampe nicht vergessen. Aber Vorsicht: Weil die Passage an der Niwärch-Suone auf einem Bret-tersteg an einer senkrechten Felswand verläuft, eignet sich der Wandervorschlag nur für Schwindelfreie und Trittsichere.
Grand Bisse de Lens
Trotz der äusserst schwierigen Passagen wurde die rund 14 Ki- lometer lange Grand Bisse de Lens im 15. Jahrhundert in nur zwei Jahren erstellt – unter anderem, um die umliegenden Weinberge mit Wasser zu versorgen. Wie viele Walliser Suonen verläuft sie entlang steiler Felswände. Entsprechend abenteu- erlich ist die Suonen-Wanderung von Icogne nach Lens in der Nähe von Crans-Montana. Die Route bietet ein sensationelles Panorama auf das Rhonetal. Dafür gilt es schmale Abschnitte zu überwinden, die mit Seil und Geländer ge-sichert sind. Spätestens hier wird klar, mit welchen Risiken der Bau verbunden und wel- cher Kraftakt dafür nötig war. Auch bei dieser Wanderung gilt: Trittsicherheit und Schwindel- freiheit sind Voraussetzung.