Eine der ältesten noch bestehenden Kultureinrichtungen des serbischen Volkes, der Serbische Lesesaal „Laza Kostić“ in Sombor, wurde am 24. März 1845 gegründet. Zu Beginn hatte er 72 Gründungsmitglieder, und sein erster Präsident war der Somborer Gemeindepfarrer Avram Maksimović. In den ersten Jahrzehnten seines Bestehens hatte der Serbische Lesesaal kein eigenes Gebäude, aber mit der Beteiligung der Mitglieder des Lesesaals, freiwilligen Beiträgen der Somborer Serben und der Hilfe der orthodoxen Kirchengemeinde in Sombor wurde 1882 ein eigens dafür errichtetes Gebäude errichtet, das heute ein Gebäude von außergewöhnlicher kultureller und historischer Bedeutung für die Stadt Sombor und das serbische Volk im Allgemeinen ist. In der Zeit von 1901 bis 1910 war Laza Kostić der Präsident des Serbischen Lesesaals, und nach seinem Tod trug diese Einrichtung seinen Namen. 1908 wurde die Satzung des Serbischen Lesesaals in Sombor gedruckt.
Die Räumlichkeiten des Serbischen Lesesaals sind mit 21 Porträts berühmter Persönlichkeiten geschmückt, die in verschiedenen Epochen auf vielfältige Weise zur kulturellen, bildungsbezogenen und spirituellen Entwicklung des serbischen Volkes beigetragen haben. Alle ausgestellten Porträts wurden vom Maler Sava Stojkov, seinem Ehrenpräsidenten, gemalt und dem Lesesaal gestiftet.
Nach dem Zweiten Weltkrieg verlor der Lesesaal im neuen sozialistischen Staat den ersten Teil seines Namens, sodass er ab 1957 nicht mehr Serbischer Lesesaal, wie er 112 Jahre lang hieß, sondern „Laza Kostić“-Lesesaal hieß.
Heute heißt der Lesesaal in Sombor wieder Serbischer Lesesaal „Laza Kostić“, und seine Programme, sowohl vor 180 Jahren als auch heute, sind eng mit der Bewahrung der bildungsbezogenen, kulturellen und spirituellen Identität des serbischen Volkes, der Pflege von Traditionen, Bräuchen sowie der serbischen Sprache und der kyrillischen Schrift verbunden.
Fachliche Zusammenarbeit: Serbischer Lesesaal „Laza Kostić“, Sombor
Künstlerische Umsetzung der Ausgabe: MA Anamari Banjac, akademische Malerin