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PRE-ORDER 100 Jahre Jean Tinguely

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Über PRE-ORDER 100 Jahre Jean Tinguely

Bewegende Kunst
2025 wäre Jean Tinguely (1925–1991) 100 Jahre alt geworden. Sein bedeutendes Erbe ist noch immer in Bewegung so wie der Fasnachtsbrunnen auf dem Briefmarkenmotiv zum Jubiläum.

Der Fasnachtsbrunnen in Basel mit den zehn tanzenden Figuren steht exemplarisch für Jean Tinguelys Schaffen: In seinen Werken setzte er sich unter anderem mit der Funktion, Bewegung sowie Geräuschen von Maschinen auseinander. Die weltweit grösste Sammlung seiner Werke ist im Museum Tinguely aus- gestellt – ebenfalls in Basel, der Stadt, in der Tinguely auf- wuchs. Museumsdirektor Roland Wetzel spricht im Interview über das Vermächtnis des bedeutenden Schweizer Künstlers und warum es auch heute noch aktuell ist.

Herr Wetzel, wie würden Sie Tinguelys Persönlichkeit be- schreiben?
Tinguely war ein begnadeter Netzwerker mit einem grossen Freundeskreis. Er hatte grosse Freude an den kollaborativen, experimentellen sowie Grenzen überschreitenden Prozessen des Kunst- und Ausstellungsmachens. Mit seinen kinetischen Werken gehört der schillernde Schweizer Künstler international zu den wichtigen Wegbereitern der Kunst nach 1950.

Was bedeutet kinetische Kunst?
Jean Tinguely gilt als einer der Pioniere der kinetischen Kunst, also einer Kunst, die Bewegung als zentrales Element beinhaltet. Er interessierte sich für die Funktionen von Maschinen, ihre Bewegungen und Geräusche sowie für die der Maschine inhärente Poesie. Viele seiner Maschinenskulpturen werden durch einen Motor betrieben und können per Knopfdruck von den Besucherinnen und Besucher aktiviert werden. Seine Werke stehen somit im Gegensatz zu traditionellen Kunstwerken, die in der Regel statisch sind. Durch seine Maschinen wollte Tinguely die Menschen zum Nachdenken über die fortschreitende In- dustrialisierung und die Rolle der Technik in der modernen Ge- sellschaft anregen. Zudem war seine Kunst oft ironisch und humorvoll, wobei er die mechanische Perfektion der Maschinen hinterfragte und den Zufall als Teil des künstlerischen Pro- zesses einbezog.

Wie ist es, als Museum Werke auszustellen, die in Bewegung sind?
Unsere Sammlung umfasst rund 130 Skulpturen, die inter- aktiv erlebt werden können. Die Konservierung dieser Werke stellt eine grosse Herausforderung dar. Der Erhalt ihrer Beweg- lichkeit zählt zu den zentralen Anliegen der Restaurierungsab- teilung. Die Komplexität dieser Aufgabe zeigt sich darin, dass es keine allgemeingültige Konservierungsstrategie gibt, sondern dass jedes Werk eine sorgfältige Beobachtung, Dokumentation und individuelle, vorausschauende Planung verlangt. Um diese wichtige Rolle bei der Pflege und Erhaltung von Tinguelys Werk zu unterstreichen, hat unsere Konservierungsabteilung ihr Schauatelier der Öffentlichkeit zugänglich gemacht und ge- währt den Besucherinnen und Besuchern Einblicke in ihre Arbeit.

Wie hat Tinguely die Schweizer Kunstgeschichte geprägt?
Tinguely hat über vier Jahrzehnte ein hochkreatives Werk geschaffen und sich wiederholt neu erfunden. Mit radikalen und innovativen Ansätzen wie der Zeichenmaschine Méta-Matic hinterfragte Tinguely das klassische Verhältnis von schaffendem Künstler, geschaffenem Werk sowie Betrachterinnen und Be- trachtern. Eine zentrale Rolle spielte auch die Zerstörungsaktion Homage to New York, die Tinguely 1960 im Skulpturengarten des Museum of Modern Art inszenierte. Das Werk liess Tinguelys Bekanntheitsgrad in den Vereinigten Staaten über Nacht in die Höhe schnellen und verschaffte ihm einen festen Platz in derKunstgeschichte.

Welche Bedeutung hat sein künstlerisches Erbe im heutigen Kontext?
Ich sehe Tinguely als einen der wichtigsten Künstler seiner Zeit, der durch sein Schaffen auch heute noch lokal und international junge Künstlerinnen und Künstler beeinflusst. Die beson- dere Qualität seines Werks misst sich an der Zugänglichkeit für alle Menschen. Tinguelys zentrale Themen wie das Verhältnis von Mensch und Maschine, Zeitlichkeit, der Faktor Zufall, Spiel, Sinnlichkeit, Konsumkritik, Leben und Tod sind auch heute noch aktuell und relevant.

Was wünschen Sie Tinguely zum 100.?
Das Museum Tinguely wünscht seinem Hauskünstler, dass sein Werk weiterhin viele zeitgenössische Künstlerinnen und Künstler zu inspirieren vermag und weiterhin vielen Menschen, gross wie klein, einen spielerischen Zugang zur Kunst ermöglichen wird.