Am 5. September 2025 bringt das Ministerium für digitale Entwicklung und innovative Technologien der Kirgisischen Republik eine Briefmarkenserie der Kirgisischen Expresspost mit dem Titel „Interhelpo. Tschechoslowakische Industriegenossenschaft, 100 Jahre“ in Umlauf.
Im Jahr 2025 feiert Kirgisistan ein bedeutendes Jubiläum in seiner Geschichte – das 100-jährige Bestehen der Genossenschaft „Interhelpo“. Diese Genossenschaft leistete einen bedeutenden Beitrag zur industriellen, sozialen und kulturellen Entwicklung der kirgisischen Gesellschaft.
Die Genossenschaft Interhelpo („Internationale Arbeiterhilfe“, übersetzt aus der internationalen Sprache Ido) wurde 1923 in der Tschechoslowakei in der Stadt Žilina gegründet. Ihre Mitglieder waren Arbeiter verschiedener Berufe – Bauarbeiter, Ingenieure, Elektriker, Textilarbeiter und Handwerker sowie Ärzte und Lehrer. Die Gruppe zählte einschließlich ihrer Familienangehörigen rund 1.070 Personen. 1925 traf die erste Gruppe von Interhelpo-Mitgliedern am Bahnhof Pischpek (heute Bischkek) in der Hauptstadt der Sowjetunion Kirgisistans ein.
Eine besondere Rolle in der Geschichte von Interhelpo spielte Rudolf Pavlovič Mareček (1888–1970), ein tschechoslowakischer Revolutionär, Ingenieur und Organisator des sozialistischen Aufbaus in Zentralasien. Er war einer der wichtigsten Impulsgeber für die Umsiedlung tschechoslowakischer Arbeiter nach Kirgisistan, beteiligte sich aktiv am Bau der ersten Industrieanlagen in der Stadt Frunse und initiierte zahlreiche Infrastrukturprojekte. Dank Mareček und seinen Kollegen entstanden Ziegel-, Textil-, Näh- und Möbelfabriken, die ersten Wasserversorgungssysteme, Straßen und Stromleitungen sowie Schulen, Krankenhäuser und Wohngebäude im europäischen Stil. Viele von Interhelpo-Mitgliedern errichtete Gebäude und Industrieanlagen sind in Bischkek bis heute erhalten. Es ist wichtig zu erwähnen, dass die Genossenschaft Interhelpo auch zu einer wichtigen Ausbildungsstätte für Fachkräfte in der jungen Kirgisischen Republik wurde.
Die Geschichte von Interhelpo endete 1943, als das Eigentum der Genossenschaft an den Staat überging. Die Erinnerung an dieses Phänomen und die selbstlose Hilfe Hunderter Tschechen und Slowaken wird jedoch vom kirgisischen Volk noch immer in Ehren gehalten. Das Nationale Historische Museum beherbergt seltene Exponate zum Leben und Werk der Interhelpo-Mitglieder, und Nachkommen einiger von ihnen leben noch heute in Bischkek und anderen Städten Kirgisistans. KEP ist stolz darauf, dass die Gestaltung dieser neuen Briefmarkenausgabe von Lada Mareček und Elvira Mareček – der Urenkelin bzw. Enkelin des Gründers von Interhelpo – aktiv unterstützt wurde, die derzeit in Bischkek leben. Elvira Mareček war es, die das Porträt von Rudolf Mareček auf der KEP-Briefmarke gestaltete. Sie gestaltete außerdem das ursprünglich von Mareček selbst entworfene Interhelpo-Emblem zum 100-jährigen Jubiläum neu. Das aktualisierte Emblem ist auch auf den KEP-Briefmarken abgebildet.
Die Ausgabe ist reich an historischen Details. Am oberen Rand des Kleinbogens ist ein Foto von Rudolf Mareček zu sehen, wie er sich am Bahnhof Žilina vom ersten Transport verabschiedet (er konnte aus Gründen, die außerhalb seiner Kontrolle lagen, nicht mit der ersten Gruppe nach Kirgisistan reisen). Der erste Coupon rechts zeigt eine der ersten Werkstätten, die kurz nach der Ankunft in Pischpek direkt unter den Bäumen eingerichtet wurde. Der zweite Coupon daneben zeigt den ersten Fordson-Traktor, den die Interhelpo-Genossenschaft 1925 mitbrachte. Der dritte und vierte Coupon (unten links) zeigen die erste Nähwerkstatt von Interhelpo und eine in Bischkek angebrachte Gedenktafel.
KEP ist überzeugt, dass diese neue Briefmarkenausgabe zum 100-jährigen Jubiläum von Interhelpo und zur Entwicklung der Freundschaft und fruchtbaren Zusammenarbeit zwischen den Völkern Kirgisistans, Tschechiens und der Slowakei beitragen wird. Wir freuen uns darauf, viele Besucher auf der berühmten Sammlermesse „Sberatel 2025“ in Prag begrüßen zu dürfen, wo sie den KEP-Stand besuchen und die neuen Ausgaben bewundern können.