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Säulenbasalt
Haben Sie schon einmal eine Felswand bewundert, die wie lange, handgehauene Säulen aussieht? Warum sieht die Wand so aus? Diese Säulen werden Säulenbasalt genannt und ähneln wahren Kunstwerken, direkt in die Natur hineingebaut. Auf den Färöern gibt es viele faszinierende Beispiele für Säulenbasalt.
Was ist Säulenbasalt und wie entsteht er? Säulenbasalt entsteht beispielsweise, wenn sich ein Lavastrom über die Landschaft ausbreitet und auf ganz besondere Weise abkühlt. Beim Abkühlen zieht sich die Lava leicht zusammen und bricht von unten nach oben (senkrecht zur abkühlenden Oberfläche, dem Untergrund) in regelmäßige Säulen auf.
Besonders faszinierend an Säulenbasalt ist die Form der Säulen selbst. Meistens sind sie sechseckig, das heißt, sie haben sechs Seiten. Sie wirken fast unnatürlich perfekt. Und diese schöne Form hat einen Grund.
Wenn ein Lavastrom abkühlt und sich zusammenzieht, baut sich in der Lava beim Erstarren ein innerer Druck auf. Dieser Druck muss abgebaut werden, und die Natur tut dies am effizientesten auf folgende Weise: Die heiße Lava reißt im stabilsten Winkel auf einer Oberfläche, nämlich 120°. Wenn mehrere Risse von einem Punkt ausgehen, bilden sie meist ein sechseckiges Muster, bei dem Winkel von 120° sechsmal perfekt um einen Mittelpunkt passen. Deshalb ist das sechseckige Muster unter diesen Bedingungen die natürlichste Form, nicht nur bei erstarrender Lava, sondern auch beispielsweise bei Waben, getrocknetem Ton und Seifenblasen.
Allerdings sind nicht alle Säulen perfekte Sechsecke. Ist die Lava nicht gleichmäßig gemischt, enthält sie Verunreinigungen oder kühlt sie nicht gleichmäßig ab, verteilt sich auch der Druck ungleichmäßig. In solchen Fällen können die Säulen weniger oder mehr als sechs Seiten haben. Dies erinnert daran, dass die Physik zwar Ordnung bevorzugt, die Realität jedoch oft chaotisch ist.
Säulenbasalt ist in Basaltschichten sehr häufig, wie zum Beispiel in der Beinisvørð-Formation, die unter anderem auf Suðuroy und Mykines zu finden ist. An manchen Stellen können die Säulen bis zu 30 Meter hoch sein. Eines der schönsten Beispiele auf den Färöern befindet sich in Kulagjógv auf Suðuroy. Hier erscheinen die Säulen wie ein großer, schöner Fächer in der Landschaft.
Intrusive magmatische Gesteine. Doch das ist noch nicht alles. Auf den Färöern gibt es viele Arten von basaltischen Intrusionen – sowohl unregelmäßige als auch Deiche und Sills. Diese entstehen, wenn ein Lavastrom nicht ganz die Oberfläche erreicht, sondern in Risse im Untergrund eindringt und langsam zwischen älteren Lavaschichten erstarrt. Liegen diese Intrusionen horizontal, spricht man von Sills, stehen sie vertikal, spricht man von Deichen.
Zusammengefasst werden sie als Intrusivgesteine bezeichnet. Die größten Intrusionen sind der 13 km² große Streymoy-Sill und der 16 km² große Eysturoy-Sill, die beide sehr charakteristisch für die Landschaft sind. In beiden Sillen findet man wunderschönen Säulenbasalt, ähnlich den Säulen in der Beinisvørð-Formation. Daneben gibt es mehrere kleinere Sills, unter anderem in Fugloy, Svínoy und bei Morskranes auf Eysturoy.
Da ein Gang vertikal verläuft und das heiße Magma von beiden Seiten abkühlt, bilden sich die Säulen senkrecht zu den Seiten des Gangs – und werden als Gangbasalt bezeichnet. An vielen Stellen auf den Färöern findet man Beispiele für Gangbasalt. Beim Wandern in den Bergen oder bei Autofahrten auf den Inseln sind Basaltgänge leicht zu entdecken. An manchen Stellen bleiben sie als Grate in der Landschaft erhalten, an anderen sind sie erodiert und bilden enge Schluchten. Dies hängt davon ab, wie widerstandsfähig das Deichmaterial im Vergleich zum umgebenden Gestein ist.
Ist das Material um einen Deich schwächer als das Deichmaterial selbst, bleibt der Deich stehen und ragt in die Landschaft hinein. In den Bergen erscheinen diese Grate, die lokal als „Riesenzäune“ bezeichnet werden, weil sie riesigen Mauern ähneln, die Riesen errichtet haben könnten. Ein gutes Beispiel hierfür findet sich in den Bergen von Vágar. Ist das Deichmaterial hingegen am schwächsten, erodiert der Deich allmählich und hinterlässt eine Schlucht. Bei der Erstellung geologischer Karten der Färöer wurden über 800 Basaltdeiche erfasst.
Geschichten im Stein: Säulenbasalt ist mehr als nur das Ergebnis von Vulkanausbrüchen. Diese Fenster erzählen Geschichten aus der Zeit, als die Kontinentalplatten auseinanderbrachen, der Nordatlantik sich öffnete und heftige Vulkanausbrüche die Färöer-Inseln formten. Dies geschah vor etwa 60 Millionen Jahren in einer geologisch dramatischen Zeit.
Säulenbasalt ist die Art und Weise, wie die Natur Erinnerungen an die Vergangenheit bewahrt. Diese geologischen Geschichten werden nach und nach freigelegt, während das Land langsam erodiert. Jetzt können sie uns einen detaillierteren Einblick in die Entstehung dieser Landschaft geben.
Wenn Sie also das nächste Mal unter einer dieser beeindruckenden Säulen stehen, nehmen Sie sich einen Moment Zeit und schauen Sie genau hin. Sie betrachten nicht nur Stein, sondern blicken in eine ferne Vergangenheit, die die Geschichte der Entstehung dieses Landes erzählt.
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