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Elinborg Lützen 100 Jahre

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Über Elinborg Lützen 100 Jahre

Am 26. Juli 2019 ist es 100 Jahre her, dass die färöische Grafikerin und Künstlerin Elinborg Lützen in Klaksvik geboren wurde, dem größten Fischereistandort der Färöer und Hauptstadt der Nordinseln in einer geschäftigen und vielbefahrenen Bucht, umkränzt von hohen, eindrucksvollen Bergen.

Elinborg Lützen genoss große Anerkennung für ihr künstlerisches Werk, das von besonders hoher Qualität ist, und sie war die erste färöische Frau, die 1978 die jährliche Ehrengabe des Løgtings erhielt. 1980 wurde sie für ihre herausragenden Kinderbuchillustrationen - schwarz-weiße Tuschezeichnungen und Linolschnitte - mit dem Barnabókaheiðursløn Tórshavnar Býráðs (Kinderbuchpreis des Tórshavner Stadtrats) ausgezeichnet.

Ihres 100. Geburtstages wird gleich in mehrfacher Weise gedacht. In ihrem Geburtsort Klaksvik wird am 24. September 2019 eine neue Statue von Elinborg Lützen enthüllt. Am selben Tag wird eine Ausstellung mit ihren Werken in Klaksvik eröffnet. Die Statue ist die erste einer namentlich bekannten Frau auf den Färöern und wurde vom Bildhauer Hans Pauli Olsen gestaltet. Initiator des Projekts ist der Künstler Edward Fuglø.

Posta feiert den runden Geburtstag mit einer besonderen Briefmarkenausgabe. Das Motiv der Briefmarke ist Elinborg Lützens Porträt in Ton (ein Detail der neuen Statue). Die Briefmarke erscheint am 23. September 2019, dem Tag vor der Einweihung der Statue.

Elinborg Lützen (26. Juli 1919 - 22. November 1995)

Elinborg Lützen gehörte der ersten Generation professioneller färöischer Künstler an. 1937 zog sie nach Kopenhagen, um dort eine Ausbildung an der Zeichen- und Kunstgewerbeschule für Frauen zu absolvieren, und strandete bei Ausbruch des 2. Weltkriegs in Dänemark, da Reisen zwischen den beiden Ländern nicht mehr möglich waren.

Gerade diese Trennung von den Färöern erwies sich als ausschlaggebend für Elinborg Lützen und die anderen Künstler, die in Dänemark festsaßen. Denn dort während des Weltkriegs in Kopenhagen entstand zum ersten Mal ein künstlerisches Milieu rund um die bildende färöische Kunst. Sobald der Krieg beendet war, fuhren alle gemeinsam mit demselben Schiff nach Hause, zusammen mit anderen kunstinteressierten Färingern, die während des Krieges in Kopenhagen den Kunstverein der Färöer gegründet hatten.

Die ganz besonderen Umstände des Exils und der Heimkehr in der Gruppe waren von entscheidender Bedeutung für das künstlerische Milieu, das sich auf den Färöern der Nachkriegszeit im Bereich der bildenden Kunst entwickelte. Eben diese Gemeinschaft resultierte in der Errichtung eines färöischen Kunstmuseums, das 1969 eröffnet wurde.

Elinborg Lützen war einige Jahre mit dem Maler Mikines verheiratet, dem ersten professionellen Künstler der Färöer, der oft als Vater der färöischen Malerei bezeichnet wird. Elinborg Lützen war die erste – und lange Zeit einzige – Grafikerin auf den Färöern. Durch ihre Illustrationen in zahlreichen färöischen Kinderbüchern ist sie wohl die einheimische Künstlerin, deren Bilder sich zuerst unauslöschlich in die Netzhaut jüngerer Generationen einbrannten: Ihre markanten Linolschnitte in Schwarz-Weiß erzählen von Dorfidyll und Alltagsleben, aber auch von düsteren und furchteinflößenden Riesen und Hexen und vom Fabelwesen Grýla mit den 40 Schwänzen, das mit Stab in der Hand und Sack auf dem Rücken den Berg hinunterkommt, um Kindern, die in der Fastenzeit Fleisch essen wollen, den Bauch aufzuschlitzen. Elinborg Lützens Dunkelheit ist mit unergründlichem Inhalt gefüllt und noch unheimlicher als die Totenköpfe, Riesen und Hexen, die man immerhin klar erkennen und auf den Bildern einordnen kann. Elinborg Lützens Schwarz ist nicht nur eine schwarze Fläche, sondern eine dunkle Düsternis voll von Aus- und Missgeburten der Fantasie. Die alten Märchen und Reime sind starke und packende Erzählungen, manche grausam, andere wiederum schön und poetisch. Elinborg Lützens Illustrationen verleihen dieser reichen Volkskultur eine zusätzliche Dimension.

Die großen Gegensätze des Daseins zwischen Leben und Tod, Gut und Böse, Klugheit und Torheit werden stark herausgearbeitet und unterstreichen die Essenz der Geschichten, die einen färöischen Anstrich erhalten, obwohl Inhalt, Form und Moral der Märchen allgemeinmenschlich sind. Genau das zeichnet einen großen Teil von Elinborg Lützens Werken aus: Natur und Ortsansichten schaffen eine erkennbar färöische Atmosphäre, die vielleicht exotisch ist, aber auch Allgemeingültigkeit besitzt und in unterschiedlichen Varianten gemeinsames europäisches Kulturerbe ist.

Doch Elinborg Lützens Werke sind mehr als nur leicht zugänglich für Kinder und Erwachsene auf den Färöern und anderenorts. Sie sind auch höchst originell, bemerkenswert und kleine Märchen in sich selbst: Merkwürdig trollartige, unheimliche und schöne Figuren in einer naturalistischen Umgebung, als wäre dies auf den Färöern ganz normal – was es ja auch in hohem Maße ist. Denn wir leben mit der Natur als dem selbstverständlichen Rahmen um unser ganzes Tun und Lassen. Die Geschichten, die Fantasie und Poesie sind ebenfalls ein natürlicher Teil unserer Mentalität und Identität.

Elinborg Lützen war von Natur aus ein sehr bescheidender Mensch. Die oft als „Schwarz-Weiß-Meisterin“ bezeichnete Künstlerin nahm zwar an Ausstellungen im In- und Ausland teil, ließ sich jedoch zeitlebens nie zu einer Einzelausstellung überreden. Ihre Linolschnitte sind ein origineller und interessanter Beitrag zur Kunst auf den Färöern und weit darüber hinaus.

Quelle: Løgmansskrivstovan