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Zweiter Weltkrieg

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Über Zweiter Weltkrieg

Britische Feldpostämter auf den Färöern

Nachdem deutsche Truppen am 9. April 1940 in Dänemark einmarschiert waren und das Land besetzt hatten, reagierte Großbritannien schnell, um die dänischen Gebiete im Nordatlantik durch Entsendung von Einheiten nach Island und auf die Färöer zu sichern. Am 10. April hielt Winston Churchill im britischen Parlament eine Rede über die Notwendigkeit dieser Militäraktion, in der er die Färöer als einen „strategischen Punkt von großer Bedeutung“ bezeichnete. Zu diesem Zeitpunkt war Churchill noch nicht Premierminister der britischen Kriegsregierung, sondern als Marineminister für die Royal Navy zuständig. Außer den Feind daran zu hindern, sich die Färöer zunutze zu machen, hatte die Royal Navy Pläne, die Tiefwasserankerplätze wie Skálafjørður für ihre eigenen Schlachtschiffe in Anspruch zu nehmen (obwohl diese Ambition nie umgesetzt wurde). Unter diesen Umständen war es keine Überraschung, dass die erste britische Truppe auf den Färöern eine Einheit der Royal Marines war, der Infanterie der Royal Navy. Diese erste Truppe war klein, am 13. April 1940 trafen weniger als 200 leicht bewaffnete Marinesoldaten in Tórshavn ein.

Ende Mai waren die Marinesoldaten bereits wieder nach Großbritannien zurückgekehrt und durch eine größere Heereseinheit ersetzt worden, etwa 500 Lovat Scouts, ein Regiment des Territorialheeres aus dem schottischen Hochland. Kurze Zeit später wurden auch andere Heereseinheiten auf die Färöer entsendet. Unter ihnen befand sich eine erhebliche Anzahl Pionieroffiziere der Royal Engineers und Einheiten des Pioneer Corps, die erforderliche Bauarbeiten beaufsichtigen bzw. durchführen sollten, sowie Soldaten der Royal Artillery, die Geschützbatterien zum Schutz wichtiger Orte vor See- oder Luftangriffen errichten und bedienen sollten. (Ab Juni 1940 befanden sich die Färöer innerhalb der Reichweite der Luftwaffe, die von Luftstützpunkten in Norwegen aus operierte.)

Die Einfahrt nach Skálafjørður, dem Tiefwasserankerplatz der Royal Navy, wurde durch Küstengeschütze bei Fort Skansin, Strendur und Nes gesichert. Reste dieser Batterien sind heute noch an allen drei Orten zu sehen. Bereits wenige Wochen nach der Errichtung der britischen Garnison auf den Färöern durch eine kleine Einheit der Royal Navy von etwa 175 Mann war also eine große Anzahl von Truppen vor Ort, für die ein reibungsloser und fristgerechter Postverkehr gesichert werden musste. Zu den Aufgaben der Royal Engineers gehörten auch einige Tätigkeiten, die man nicht unbedingt mit ihrem Ingenieurswissen verbindet, und eine hiervon war die Zuständigkeit für die Postdienste des Heeres. Aufzeichnungen beweisen, dass dem britischen Militärpostamt Nummer 400 am 3. Mai 1940 die Feldpostamtnummer 219 zur Verwendung auf den Färöern zugeteilt wurde. Vielleicht kam der Poststempel mit den Lovat Scouts im Mai auf die Inseln, aber da keine Verwendung des Stempels vor Ende Juni bekannt ist, ist es wahrscheinlicher, dass dieser erst einige Wochen später eintraf.

Als die britische Garnison auf den Färöern ihren größten Umfang erreicht hatte, waren hier ca. 7.000 Personen stationiert. Der markanteste Anstieg erfolgte, als man beschloss, einen Flugplatz und einen Stützpunkt für Wasserflugzeuge anzulegen. Gleich nach Beginn der Besatzung hatten die Briten Untersuchungen vorgenommen, um einen geeigneten Platz zu finden. Zuletzt wählte man die Insel Vágar als den „am wenigsten unmöglichen Ort für den Bau eines Flugplatzes“ aus. Die Bauarbeiten begannen 1942, und während der Bauphase nutzte die Royal Air Force Wasserflugzeuge, die auf dem Sørvágsvatn landeten. Auf dem Höhepunkt der Bauarbeiten befanden sich mehr als 3.500 Militärangehörige auf dieser einen Insel – weitaus mehr als die damalige Zivilbevölkerung. Etwa 1.200 von ihnen gehörten den besonderen Baueinheiten der Royal Engineers an, und mehr als 2.000 Soldaten stammten aus dem Pioneer Corps. Ab August 1942 trafen weitere Artillerieeinheiten ein.

Infolgedessen wurde ein weiteres Feldpostamt in Miðvágur auf Vágar eingerichtet, dem offiziell am 21. Mai 1942 die Nummer 611 zugeteilt wurde, obwohl es möglicherweise erst mehrere Wochen nach diesem Datum in Betrieb genommen wurde. Die letzte bekannte Nutzung erfolgte im März 1944. Letztendlich wurde nur eine der ursprünglich drei geplanten Landebahnen fertiggestellt.

Zu diesem Zeitpunkt war die Schlacht um den Nordatlantik im Großen und Ganzen gewonnen, und die größere Reichweite der Flugzeuge, die den Alliierten nun zur Verfügung standen, bedeutete auch, dass mehr Patrouillen von Flugplätzen in Schottland und Island durchgeführt werden konnten. Die Royal Air Force Vágar stellte ihren Einsatz im Oktober 1944 ein, und am 15. Dezember 1944 übertrugen die Briten den Flugplatz an die färöischen Behörden (obwohl die Briten zu diesem Zeitpunkt die Auffassung vertraten, dass dieser „kaum jemals sicher genug für zivile Operationen“ sein würde). Glücklicherweise stellte sich diese Vorhersage als falsch heraus, wenn auch einige Zeit verging, bevor dies feststand. 1946 gab es vereinzelte kommerzielle Flüge, doch dieser Dienst war nur von kurzer Dauer. Erst in den 1960er Jahren wurde ein regelmäßiger Flugverkehr aufgenommen. Im Rückblick kann man sagen, dass der Bau des Flugplatzes sich vielleicht als das dauerhafteste und nützlichste Erbe aus der britischen Besatzungszeit erwiesen hat.

Das dritte und letzte Feldpostamt, das auf den Färöern in Betrieb war, war Nummer 695. Dieses war vom 13. März 1943 bis September 1945 in Tórshavn angesiedelt, als die letzten Soldaten der britischen Garnison die Färöer verließen. (Eine kleine Abteilung der Royal Navy und anschließend der Royal Air Force bemannte bis Ende 1946 weiterhin die LORAN-Station bei Skúvanes auf Suðuroy, wonach dänisches Marinepersonal den Betrieb der Station übernahm.) Das Feldpostamt 695 ersetzte nachweislich 219, doch der Grund für diese Änderung ist unklar, ebenso wie es einen Zeitraum von mehreren Monaten gab, in dem beide Stempel gleichzeitig verwendet wurden.

Neuere Untersuchungen auf den Färöern haben nicht nur ergeben, wo sich die Feldpostämter befanden, es sind auch einige zeitnahe Fotografien der Gebäude aufgetaucht, in denen sie untergebracht waren. Das Feldpostamt in Tórshavn lag im Keller des Hauses Tinghúsvegur 45 (heute Hausnummer 49). Hier lebte Hans Joensen (Hansemann) mit Familie, die auch weiterhin die oberen Etagen des Hauses bewohnte. Das Gebäude für das Feldpostamt Miðvágur wurde in den 1930er Jahren erbaut, seine jetzige Adresse lautet Bótalsvegur 11. Die dort lebende Familie Hansen zog nach Leirvík um, nachdem ihr Haus vom britischen Militär requiriert worden war. Ein Bild dieses Gebäudes ist die Vorlage für das Motiv der 20-Kronen-Marke.

Was ist über das Personal bekannt, das in den Feldpostämtern arbeitete? Überraschenderweise können wir eine Person identifizieren, die Militärpost von den Färöern mit dem Stempel 219 versah. Sergeant Kenneth Williamson war NCO der Royal Engineers und bestätigte in einer Nachkriegskorrespondenz mit einem führenden Sammler färöischer Philatelie- und Postgeschichte, dass dies nach seiner Ankunft auf den Färöern im September 1941 bis irgendwann im Laufe des nachfolgenden Jahres zu seinen Aufgaben gehörte. Williamson schätzte nicht nur seine Arbeit, er genoss auch die Stationierung auf den Färöern, wo er in seiner Freizeit die Natur und Kultur der Inseln erforschte. Er lernte hier zudem seine künftige Frau kennen und war einer der etlichen britischen Soldaten, die eine Einheimische heirateten. Williamsons Hochzeit mit Esther Rein, der jüngsten Tochter von Niels und Hansina Rein aus dem Landavegur in Tórshavn, fand am 14. März 1944 in der Havnar Kirkja statt. Als er nach dem Krieg nach Großbritannien zurückkehrte, schrieb Williamson „The Atlantic Islands: The Faeroe Life and Scene“, das 1948 von Collins herausgegeben wurde und viele Jahre lang als der maßgebliche englische Text über die Färöer galt.