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Automatenmarken

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Über Automatenmarken

Auf der Ostseite der Insel Suðuroy liegt der ca. 7 Kilometer lange Trongisvágsfjørður. An diesem Fjord, der sich von Südosten nach Nordwesten erstreckt, liegen seit alters her die Siedlungen Froðba, Tvøroyri, Trongisvágur, Øravíkslíð und Øravík, die heute mehr oder minder zum größten Ort auf Suðuroy, der Kommune Tvøroyri zusammengewachsen sind.

Froðba
An der nordöstlichen Mündung des Fjords liegt die alte Siedlung Froðba, deren Wurzeln bis ins Mittelalter zurückreichen. Nach der örtlichen Sage soll Froðba der älteste Ort auf den Färöern sein – der Name geht angeblich auf den dänischen Sagenkönig Frode zurück, der dort eine Siedlung gegründet haben soll. Die Geschichte mit König Frode sollte man allerdings nicht für bare Münze nehmen. Der Name bezieht sich wahrscheinlich auf einen der ersten Siedler des Ortes und bedeutet so viel wie Frodes Ort oder Frodes Land. Froðba liegt in wunderschöner Natur im Flachland kurz vor dem Kap Froðbiarnípa. Am Strand entlang sind uralte Basaltsäulen zu sehen, die von heftiger vulkanischer Aktivität vor ca. 50 Millionen Jahren zeugen, als die Färöer entstanden.
Das Motiv der Automatenmarke zeigt einen der alten Ortsteile von Froðba, uppi á Hamri, wo u. a. seinerzeit der bekannte färöische Dichter Poul F. Joensen wohnte.

Tvøroyri
Paradoxerweise ist Tvøroyri, das ebenfalls am Nordufer des Fjords zwischen Froðba und Trongisvágur liegt, die jüngste Siedlung. Das Gebiet war früher ein Teil der Gemarkung Froðbas, aber als der dänische Monopolhandel 1836 eine Filiale auf der Landzunge Tvøroyri errichtete, begann der Ort zu wachsen, vor allem nach der Abschaffung des Monopolhandels 1856. Privatleute übernahmen das Handelsgeschäft, das im Laufe der Zeit um eine Reederei und eine expandierende Fischindustrie erweitert wurde. Um 1900 hatte Tvøroyri sich zu einem der größten Orte auf den Färöern mit der größten Fischindustrie entwickelt.

Das Motiv der Automatenmarke ist der sogenannte Kirkjubrekka, der Weg bergan zur Pfarrkirche, die ursprünglich in Froðba stand. Als sich die neue Siedlung bei Tvøroyri immer weiter ausdehnte, wurde 1856 entschieden, die alte Kirche hierher zu versetzen. Ab 1880 bis um 1900 verdoppelte sich die Einwohnerzahl in der Gemeinde, und daher beschloss man, eine neue und größere Kirche zu bauen. Diese Kirche wurde vom dänischen Architekten Viggo Bertram entworfen, der berücksichtigte, dass sie den Unbilden des färöischen Wetters mit starken Stürmen und ergiebigen Niederschlägen standhalten können musste. Das prägte die Architektur der Kirche: Das robuste Fachwerk wurde mit einem Fundament aus Basaltgestein verschraubt, das wiederum fest mit dem Felsgrund verbunden war. Man kann also sagen, dass die Kirche in Tvøroyri nach dem bekannten Gleichnis im Matthäus-Evangelium buchstäblich ein auf Fels gebautes Haus ist.

Die Kirche wurde in Norwegen vorgefertigt und ab 1905 aufgestellt. 1908, drei Jahre später, konnte die schöne neue Kirche eingeweiht werden.

Trongisvágur
Am inneren Ende des Fjords liegt Trongisvágur, ebenso wie Froðba ein alter Ort, der mit Tvøroyri zusammengewachsen ist. In früheren Zeiten bestand Trongisvágur aus mehreren Ortsteilen entlang des Flusses Stórá, der durch den Ort verläuft und sich in den Fjord hinausschlängelt. Auf der Automatenmarke ist einer dieser Ortsteile namens í Húsgarði abgebildet.

In den letzten 40 Jahren hat sich Trongisvágur stark verändert. Am Stórá wurde eine Sporthalle gebaut und später ein Fußballplatz angelegt; neben den üblichen Erweiterungen von Bebauung und Infrastruktur gibt es dort nun auch einen Kindergarten, eine Schule und einen Campingplatz.

Die schöne Natur rundherum bietet unter anderem einen alten Kiefernwald mit Wanderwegen und an der Westküste hinter dem Ort beeindruckende geologische Formationen aus den ältesten vulkanischen Basaltschichten, die nur auf Suðuroy und den westlichsten Inseln Mykines und Vágar sichtbar sind. Südwestlich des Ortes liegt Rangabotnur mit seinen durch vulkanische Aktivität vor etwa 50 Millionen Jahren entstandenen Kohleflözen. Hier wurde vor knapp hundert Jahren Kohle abgebaut. Von Rangabotnur bis hin nach Drelnes an der Südseite des Fjords kann man immer noch Reste der Holzkonstruktion für die Seilbahn sehen, mit der Kohle aus den Minen zum Weitertransport hinuntergefahren wurde.

Hov
Auf der vierten und letzten Automatenmarke haben wir den Trongisvágsfjørður verlassen und befinden uns etwas weiter südlich im Ort Hov am Fjord Hovsfjørður. Hov ist ebenfalls ein uralter Ort, der bis in die Wikingerzeit zurückgeht und in der Färingersaga häufig als Heimatort von Havgrímur Illi genannt wird, dem Häuptling der südlichen Färöer. Hov bedeutet Tempel/Opferhaus, wo man in der Wikingerzeit den altnordischen Göttern opferte und huldigte. Über Havgrímur wird erzählt, er sei blótmaður mikil gewesen, also ein Mann, der große Opferhandlungen leitete.In der Felswand oberhalb von Hov erheben sich am alten Weg gen Norden imposante Basaltsäulen aus der Zeit der vulkanischen Entstehung der Färöer. Westlich des Ortes liegt der große Wasserfall Foldaráfossur im Verlauf des Bachs Hová. Im Fjord vor Hov, in dem man seit den achtziger Jahren Lachs züchtet, liegt die kleine Insel Hovshólmur. Und an der Hafenanlage gibt es im alten Handelshaus ein kleines Museum mit Kunstgalerie und Café.

Auf der Automatenmarke ist im Hintergrund eben noch der Kirchturm zu erkennen. Die Kirche stand ursprünglich in Vágur, wurde aber 1942 nach Hov versetzt, nachdem Vágur 1939 eine größere Kirche erhalten hatte.

Anker Eli Petersen