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Königin Alexandrines Hospital

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Über Königin Alexandrines Hospital

Die Bezeichnung Hospital geht ursprünglich auf die mittelalterlichen Herbergen zurück, in denen die Unglücklichen, die an der hochansteckenden Lepra erkrankt waren, von der übrigen Gesellschaft isoliert wurden.

Das erste Hospital - Argir
Und genau das war der Zweck des ersten Hospitals auf den Färöern. Im Laufe des Mittelalters verbreitete sich die Lepra überall in Europa, auch die Färöer blieben von dieser Plage nicht verschont. Dies geschah in der katholischen Zeit, als der Bischofssitz und größte Machtfaktor der Färöer in Kirkjubøur im Süden Streymoys lag. Auf Initiative der katholischen Kirche wurde das Hospital auf ihrem isolierten Grundbesitz in Argir südlich von Tórshavn errichtet.

Die Isolierung der Kranken funktionierte: Ihre Zahl verringerte sich immer weiter, und die schlimme Pockenepidemie, die 1709 auf den Färöern ausbrach, raffte die übrigen Patienten in der Kolonie beinahe alle dahin. Nur drei waren zwischen 1723 und 1736 noch vor Ort, und 1752 starb der letzte lepröse Patient auf den Inseln.

Landchirurg/Physikus
Es waren jedoch nicht nur die an Lepra Erkrankten, mit denen die Färöer im Laufe der Jahrhunderte zu kämpfen hatten.

Gewöhnliche Krankheiten, Verletzungen und die Exponiertheit der isolierten Bevölkerung in Bezug auf Epidemien führten dazu, dass man es früher als im restlichen Königreich für erforderlich hielt, besoldete Chirurgen auf den Inseln anzustellen. Bereits 1584 finden wir den ersten dokumentierten „Barbier“ (Chirurgen). Jahrhundertelang gab es nur diesen einen Arzt, der die gesamten Färöer als sein Wirkungsfeld hatte. Brauchte man ärztliche Hilfe, musste man entweder nach Tórshavn gebracht werden, den Chirurgen mit dem Boot abholen oder auf den nächsten Ortsbesuch des Arztes warten.

Es versteht sich von selbst, dass es keinerlei professionelle Pflege im Krankheitsfall gab, die über die eigentliche Sprechstunde oder Operation hinausging.

Das zweite Krankenhaus – Færø Amts Hospital
Deshalb war es eine höchst notwendige Maßnahme, dass man im Jahre 1829 endlich das Færø Amts Hospital am Rande von Tórshavn baute – ein kleines Krankenhaus mit angeblich nur sieben Betten, aber doch ein Schritt in die richtige Richtung. „Das alte Krankenhaus“, wie es im Volksmund hieß, war fast ein Jahrhundert lang in Betrieb. In den 1870er Jahren wurde ein kleineres zusätzliches Gebäude mit dem bezeichnenden Spitznamen „Zelle“ errichtet, das für psychiatrische Patienten gedacht war. Obwohl gewisse Verbesserungen vorgenommen wurden, waren die Zustände kümmerlich. Platzmangel trotz sporadischer nachträglicher Erweiterungen, fehlendes Personal und Unterfinanzierung waren im alten Hospital während seiner ganzen aktiven Zeit an der Tagesordnung.

1842 wurde der Ärztestab auf zwei Ärzte aufgestockt, als der erste ausgebildete färöische Arzt, Napoleon Nolsøe, neben dem Landchirurgen angestellt wurde. 1852 wurde er Bezirksarzt in Tvøroyri, und nach und nach kamen zwei weitere Bezirksärzte hinzu, einer in Klaksvík und einer in Vestmanna. Doch erst 1897 wurden die ersten Krankenschwestern, dänische Diakonissen, dem Krankenhaus und der häuslichen Pflege zugewiesen. Zur Aufgabe der Diakonissen gehörte es auch, färöische Mädchen zu überreden, ihr Leben in den Dienst der Krankenpflege zu stellen. Nach 1910 gingen die ersten jungen Färingerinnen nach Dänemark, um sich dort zu Krankenschwestern ausbilden zu lassen. 1920, zehn Jahre später und vier Jahre vor der Stilllegung von Færø Amts Hospital, wurde ein Ausbildungsgang für Krankenschwestern vor Ort auf den Färöern eingerichtet, der von den Diakonissen und dem medizinischen Oberarzt am Hospital geleitet wurde.

Zwei örtliche Privathospitäler und ein Tuberkulosesanatorium
1898 wurde auf private Initiative ein kleines Krankenhaus mit acht Betten in Klaksvík gegründet. Sechs Jahre später erhielt Tvøroyri auf Suðuroy ein entsprechendes Hospital mit zwölf Betten. Beide Häuser wurden seitdem laufend ausgebaut und fungieren heute als regionale Einheiten im färöischen Krankenhauswesen.

Damals erlebten die Färöer eine massive Verschlimmerung der Tuberkuloseepidemie, die weltweit herrschte. Aus diesem Grund baute man 1908 ein Tuberkulosesanatorium mit 32 Betten in Hoydalar nördlich von Tórshavn.

Dronning Alexandrines Hospital
1924 wurde das alte Færø Amts Hospital schließlich geschlossen und der gesamte Krankenhausbetrieb in das neu erbaute Dronning Alexandrines Hospital mit 65 Betten verlegt. Zeitgleich machten die ersten auf den Färöern ausgebildeten Krankenschwestern ihren Abschluss.

Obwohl das neue Landeskrankenhaus eine erhebliche Erweiterung der Kapazitäten bedeutete, war von Anfang an klar, dass der Platz nicht ausreichen würde. Die Tuberkuloseepidemie wütete immer noch auf den Inseln, weshalb man bereits 1927 eine TBC-Station mit 20 Plätzen im Anschluss an das Hospital baute. 1952 wurde eines der TBC-Gebäude (auf der Briefmarke links) in eine Pflegeabteilung für chronisch Kranke umgewandelt.

1962 wurde das Sanatorium in Hoydalar geschlossen, stattdessen wurde neben dem Krankenhaus ein neues Gebäude für die TBC- und Pflegestation errichtet.

1967 wurde das Hospital nochmals um ein hohes Gebäude erweitert und die Kapazität damit zusätzlich erhöht.

In den Jahren danach wurde die Anlage um einen weiteren Teil ergänzt, der weder auf der Briefmarke noch auf dem Bogen zu sehen ist: Psychiatrie, weitere Betten, Verwaltung und Personalwohnungen. Doch da dies über den Rahmen der aktuellen Briefmarkenausgabe hinausgeht, wollen wir uns nicht näher damit beschäftigen – nur erwähnen, dass wir bereits große Fortschritte gemacht haben, seitdem J. Waagstein 1943 auf dem Hang gegenüber saß und „das neue und schöne Krankenhaus in Tórshavn“ auf die Leinwand bannte.

Anker Eli Petersen