Die Anfänge der Standardisierung auf dem Gebiet des heutigen Serbien lassen sich bis ins 15. Jahrhundert zurückverfolgen, im Bergwerksgesetz bzw. dem Bergwerkskodex von Novo Brdo unter Despot Stefan Lazarević, der Vorschriften zur Erkundung von Bodenschätzen und zur Durchführung von Bergbauarbeiten enthält.
Ab den 1920er-Jahren wurden einige normative Dokumente für wirtschaftliche Zwecke erstellt. Gleichzeitig wuchs das Bewusstsein für die Notwendigkeit eines organisierten Ansatzes bei der Standardisierungsarbeit, insbesondere in den Bereichen Bergbau, Elektrotechnik und Bauwesen. Als Ergebnis dieser Bestrebungen wurde unter der Leitung des Dekans der Technischen Fakultät in Belgrad und Präsidenten des Ingenieur- und Architektenverbandes, Professor Dušan Tomić, am 16. September 1934 das Jugoslawische Nationalkomitee für Normalisierung gegründet. Seine Aufgabe war es, „an der Normalisierung allgemeiner, technischer und kommerzieller Bedingungen und Vorschriften für öffentliche Arbeiten und Beschaffungen zu arbeiten, die Produkte wirtschaftlicher Tätigkeit zu standardisieren sowie die Aktivitäten im Bereich der Normalisierung zu bündeln und zu koordinieren“. Aufgrund des Krieges stellte das Komitee 1941 seine Arbeit ein, nahm sie jedoch im Dezember 1944 wieder auf und veröffentlichte vorläufige Standards für die Herstellung von Militärstiefeln sowie Anleitungen zur Pflege von Schuhwerk. 1946 gründete die Regierung der FPRJ die Bundeskommission für Standardisierung, die unmittelbar nach Wiederaufnahme der Aktivitäten um Aufnahme in die Internationale Organisation für Normung (ISO) bat. Seit dem 1. Januar 1950 vertritt sie unser Land als 28. Mitglied.
Im Laufe der Zeit änderten sich Name und Rechtsform der nationalen Standardisierungsstelle mehrfach. Rechtsnachfolger all dieser Institutionen ist heute das Institut für Standardisierung Serbiens (ISS), das einzige nationale Standardisierungsorgan der Republik Serbien. Das Institut hat bisher Zehntausende serbischer Normen und zugehöriger Dokumente veröffentlicht, die mit internationalen und europäischen Normen harmonisiert sind.
Fachliche Zusammenarbeit: Institut für Standardisierung Serbiens Künstlerische Umsetzung: Miroslav Nikolić und Nadežda Skočajić, akademische Grafikerin