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EUROPA - Nationale Archäologische Entdeckungen

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Über EUROPA - Nationale Archäologische Entdeckungen

Bronzene Apollo-Statuette
Diese 11,5 cm hohe Statuette wurde im Fluss Ljubljanica nahe dem Dorf Blatna Brezovica gefunden. Sie zeigt eine nackte männliche Figur mit einer für klassisch-hellenistische Darstellungen des griechischen und römischen Gottes Apollo typischen Frisur. Der Kragen entspricht jedoch nicht traditionellen Apollo-Darstellungen und ist ein eindeutig keltisches Element. Körperhaltung und Armhaltung erinnern an italo-etruskische Statuetten.

Es wird angenommen, dass diese Statuette in Nordostitalien oder seinem östlichen Hinterland, einschließlich der weiteren Umgebung des Fundorts, hergestellt wurde. Sie entstand vermutlich während der Romanisierung der Gebiete um Vrhnika und Ljubljana in der Mitte oder zweiten Hälfte des 1. Jahrhunderts v. Chr. Sie stellt eine nichtrömische Gottheit dar, die unter dem Einfluss der römischen Kultur mit Apollo identifiziert wurde. Bei dieser Gottheit könnte es sich um den Gott Belenus handeln, dessen Kult sich über Nordostitalien und die Region Noricum (hauptsächlich im heutigen Österreich) erstreckte und der vorrömischen Ursprungs war. Es sind keine Darstellungen von Belenus bekannt – mit Ausnahme dieser Statuette aus der Ljubljanica –, er ist jedoch aus römischen Inschriften bekannt, in denen er als Apollon Belenus bezeichnet wird.

Kentaurischer Bogenschütze
Rundfibeln aus plattierter Bronze über einem Eisenkern sind relativ häufige Funde in slawischen Friedhöfen aus dem 8. und 9. Jahrhundert in der slowenischen Region Gorenjska. Bemerkenswert unter ihnen ist aufgrund ihrer handwerklichen Qualität und vor allem der Darstellung eines Zentaurenbogenschützen diese Fibel vom Friedhof Brda bei Bled.

Stilistisch gehört sie zur karolingischen Kunst, die sich auf illuminierte Handschriften stützte. Die meisten vergleichbaren Artefakte stammen aus Fundstätten im oberen Donauraum und im Rheinland. Die Figur des Zentaurenbogenschützen entwickelte sich in der babylonischen Kunst vor 1000 v. Chr. als Symbol des Sternzeichens Schütze. Über Ägypten gelangte sie in römische und mittelalterliche astrologische Darstellungen des Schützen und wurde später im Christentum übernommen.

Wie diese Brosche in ein slawisches Grab auf dem Brda-Friedhof bei Bled gelangte, wird wohl nie genau geklärt werden. Möglicherweise wurde sie von einem Christen angefertigt, der sich bei der Gestaltung an einer Illustration aus einer illuminierten Handschrift orientierte. Andererseits betrachteten die Slawen, die bei ihrer Besiedlung dieses Gebiets im 6. Jahrhundert Heiden waren und deren Christianisierung unter den Karolingern erst im 8. Jahrhundert begann, diese Gestaltung vermutlich nicht als christliches, sondern als heidnisches Symbol. Der Zentaurenbogenschütze erinnerte sie möglicherweise an Perun, den Donnerer, den obersten Gott der Slawen, der auch als Reiter mit einem Blitz oder Bogen in der Hand dargestellt werden konnte.