Dass Tomislav der erste kroatische König war, ist heute allgemein anerkannt. Historische Forschungen Ende des 19. Jahrhunderts haben gezeigt, dass sein Name mit dem des ersten kroatischen Königs in Verbindung gebracht wird. Auch über seine Krönung auf dem Duvno-Feld im Jahr 925 wurde eine Legende gesponnen, obwohl es dafür in historischen Aufzeichnungen keine Belege gibt. Papst Johannes X. schrieb um diese Zeit zwei Briefe, in denen er Tomislav erwähnt. In einem Brief wird er als „König Tomislav in der Provinz der Kroaten und in den Regionen Dalmatiens“ bezeichnet, im anderen als „lieber Sohn Tomislav, König der Kroaten“. Er regierte einen großen Teil des ehemaligen Unterpannoniens mit Zentrum in Sisak und regierte die dalmatinischen Städte. Siege über die Bulgaren und ein wahrscheinlich erfolgreicher Widerstand gegen die Ungarn zeugten von seiner Stärke und Macht.
Ein solcher Herrscher tauchte Ende des 19. Jahrhunderts vor den Kroaten auf. Es ist offensichtlich, dass das Bewusstsein für den bevorstehenden tausendsten Jahrestag des ersten Königs einige dazu veranlasste, über die Organisation einer würdigen Gedenkfeier nachzudenken. 1906 kamen die Gründer der „Brüderschaft des Kroatischen Drachen“, Emilij pl. Laszowski Szeliga und Velimir Deželić sen., auf diese Idee. Im zerrütteten Kroatien unter ungarischer Herrschaft war das kroatische Land nicht vereint. Daher hatte das Gedenken an den ersten kroatischen König eines unabhängigen und vereinten Kroatiens und an einen Sieger über die Ungarn einen hohen symbolischen Wert. Die Idee, den tausendsten Jahrestag zu feiern, entstand auch im heutigen Tomislavgrad. Der Franziskaner Mijo Čuić leitete die Vorbereitungen und plante auch den Bau einer Gedenkkirche.
Die Gedenkfeier fand im Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen statt, wo das kroatische Volk nicht gleichberechtigt war und seine Individualität und Identität bedroht waren. Die Feierlichkeiten im Jahr 1925 und in den darauffolgenden Jahren wurden von der „Brüderschaft des Kroatischen Drachen“ initiiert und von zahlreichen Publikationen und Gedenkstätten begleitet. Dies war ein wichtiger Schritt zur Bewahrung und Herausbildung der kroatischen Nationalidentität. Die Spuren der Gedenkfeiern von 1925 sind bis heute präsent. Auf Initiative der „Brüderschaft des Kroatischen Drachen“ und der Matica hrvatska erklärte das kroatische Parlament am 14. März 2024 das Jahr 2025 zum „Jahr der Erinnerung an den 1100. Jahrestag des Königreichs Kroatien“.
