Mileva Marić Einstein war eine der ersten Frauen, die sich am renommierten Polytechnikum Zürich einschrieben, wo sie Ende des 19. Jahrhunderts Physik und Mathematik studierte – zu einer Zeit, als Frauen kaum Zugang zu höherer Bildung hatten. Sie wurde 1875 in Tittel geboren und zeigte schon früh eine außergewöhnliche Begabung für die Naturwissenschaften. Ihre Lehrer und ihre Familie erkannten ihr Talent frühzeitig, und ihr Vater unterstützte sie nachdrücklich bei ihrer weiteren Ausbildung, die für Mädchen zu jener Zeit sehr ungewöhnlich war.
Während ihres Studiums in Zürich lernte sie den jungen Albert Einstein kennen, mit dem sie eine enge emotionale und intellektuelle Bindung verband. Aus ihrer Liebe entstand später die Ehe, und sie bekamen drei Kinder. Obwohl es keine eindeutigen Belege für das Ausmaß ihrer Beteiligung an Einsteins frühen Arbeiten gibt, diskutieren viele Wissenschaftshistoriker noch immer, ob und in welchem Umfang sie zu seinen wichtigsten Theorien, darunter der Relativitätstheorie, beigetragen hat.
Milevas Leben war von persönlichen und beruflichen Herausforderungen geprägt. Nach ihrer Heirat gab sie ihre wissenschaftliche Karriere aufgrund der gesellschaftlichen Erwartungen ihrer Zeit auf. Ihre Ehe mit Einstein scheiterte, und später lebte sie zurückgezogen in Zürich, wo sie sich um ihre Söhne kümmerte, von denen einer an einer schweren psychischen Erkrankung litt.
Heute gilt Mileva Marić zunehmend als Pionierin der Wissenschaft und Symbol für den Kampf der Frauen um Gleichberechtigung in Bildung und Wissenschaft. Ihre Geschichte erinnert an die vielen Frauen, deren Beiträge zur Wissenschaft lange im Schatten ihrer berühmteren männlichen Kollegen standen.