Mit der Ausgabe einer Sondermarke gedenkt die Magyar Posta des 100. Jahrestages der Geburt Ingmar Bergmans (1918-2007). Die Briefmarke wurde mit einer Auflage von 200 000 Exemplaren anhand der Entwürfe des Grafikkünstlers Attila André Elekes in der staatlichen Sicherheitsdruckerei ANY Biztonsági Nyomda hergestellt. Die Publikation erscheint am 2. März und ist ab diesem Zeitpunkt in den Ersttagspostämtern sowie in der Filaposta bzw. auch auf Bestellung im Webshop der Magyar Posta erhältlich.
Ingmar Bergman, der legendäre Filmregisseur und Drehbuchautor, wurde im schwedischen Uppsala geboren. Seine Studien in bildender Kunst, Geschichte und Literatur absolvierte er an der Universität Stockholm. In dieser Zeit begann er Bühnenstücke und Drehbücher zu schreiben, außerdem spielte er in einem Studententheater und führte dort auch Regie. Danach ging es mit seiner Künstlerkarriere immer weiter bergauf bis zu höchsten Anerkennungen bei Kritik und Publikum.
Die drei Meisterwerke Abend der Gaukler (1953), Das siebente Siegel (1956), Wilde Erdbeeren (1957) sind die vollkommensten Filme seiner ersten schöpferischen Zeit und bestimmende Werke der Filmkunst Europas. Seine darauffolgende bedeutende Filmtriologie besteht aus Kammerfilmen mit nur einigen wenigen Akteuren, in denen er sich mit den Schwierigkeiten der Suche nach Gott und den Fragen des Egoismus auseinandersetzt (Wie in einem Spiegel [1961], Licht im Winter [1962], Das Schweigen [1963]). Seine in den 1970er Jahren entstandenen Werke variieren diverse Motive des Bergmanschen Filmuniversums (Schreie und Flüstern [1972], Szenen einer Ehe [1973], Von Angesicht zu Angesicht [1976]). Nicht nur schwedische Themen, sondern auch Elemente seines eigenen Lebenslaufs erscheinen in seinen Filmen – die Geschichte des 1977 erschienenen Films Das Schlangenei spielt im Berlin der 1923er Jahre. Nach der Produktion seines epischen Werks Fanny és Alexander (1982), das gespickt war mit großen zusammenfassenden und autobiografischen Elementen, gab er seinen Abschied vom Kino bekannt.
Er war ein vielseitiger Künstler, der im Theater, in Film und Fernsehen gleichermaßen Bleibendes schuf. Seine Drehbücher sind auch literarisch präsentabel, seine Romane zeugen von schriftstellerischem Talent. Neben seinem besonderen Filmstil und seiner fachlichen Perfektion erheben eines seiner Lieblingsthemen - die detaillierte Darstellung moralischer Konflikte - und seine grüblerische Attitüde seine Kunst zu einzigartiger Bedeutung. Sein Schaffen durchlief vierzig Jahre lang phasenweise Entwicklungen. Bergman war ein äußerst produktiver Künstler – er machte über fünfzig Filme. In seinen Filmen kehrt er immer wieder auf gewisse bildliche Elemente zurück, die er immer präziser herausarbeitet. Neben zahllosen Anerkennungen und Auszeichnungen gewannen drei seiner Filme den Oscar für den Besten ausländischen Film. Er gehörte zu den Persönlichkeiten mit dem größten Einfluss auf die Filmkunst des 20. Jahrhunderts, die von Filmschöpfern wie Woody Allen, Steven Spielberg oder Andrej Tarkowskij als ihr Vorbild ansahen.
Die Briefmarke, der Ersttagsumschlag und der Sonderstempel zeigen Bergman und seine Regie-Accessoires. Die orangefarben rechtwinkligen Kennzeichen in der linken unteren Ecke der Briefmarke bzw. in der linken unteren und rechten oberen Ecke des Ersttagsumschlags symbolisieren die in der Kameralinse sichtbaren Markierungen.
