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Organische Kunst

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Über Organische Kunst

Die Motive dieser Briefmarkenserie sind Werke dreier Künstlerinnen, von denen jede auf ihre Weise, mit eigener Technik und Materialwahl warme Bilder kreiert, die mit der färöischen Natur und färöischen Materialien verbunden sind.

An Naturschilderungen und Dorfbilder in der färöischen Kunst sind wir durchaus gewöhnt. Doch in diesen Werken ist die Natur selbst ein Teil des Ausgangsmaterials, Blumen, Wolle und Tang kann man fühlen und riechen. Das Weiche und das Glatte, das Robuste und das Raue, das kräftige Rot und das Flaschengrün.

Weben, Stricken, Nähen und Sticken sind tausendjährige Künste, oftmals unterschätzt und übersehen. In dieser Hinsicht ändert sich aber vielleicht etwas. Im letzten Herbst gab es eine Ausstellung über Webkunst in Klaksvík, bei der alle drei Frauen vertreten waren. In unserer Zeit zeichnet sich die Tendenz ab, regionale Materialien zu verwenden. Recycling und Naturschutz sind auch in der Kunst ein Thema, und Astrid Andreasen, Jórunn Dánialsdóttir Poulsen und Tita Vinther sind alle drei Repräsentantinnen dieses Trends.

Astrid Andreasen (1948)
Astrid Andreasen hat in ihrer Arbeit als wissenschaftliche Künstlerin immer eine sehr enge Verbindung zur Natur gehabt. Mit ihrem ganz besonderen Auge fürs Detail, das man ihren Zeichnungen von Insekten, Fischen und Blumen ansehen kann, ist sie in der färöischen Kunst eine Klasse für sich. Darüber hinaus hat die Künstlerin viele Monumentalwerke geschaffen, die öffentliche Einrichtungen schmücken, nicht zuletzt das Altarbild in der Kirche von Vestmanna.
Sie ist außerdem eine Meisterin im Sticken und Stricken, wovon auch die abgebildeten Strickkunstwerke zeugen.
Ihre Kunst hat einen gesellschaftlichen Aspekt und thematisiert die Arbeit auf dem Meer, an Land und mit Menschen. Babyboom (1997) ist ein durch und durch symbolisches Werk, das u. a. die Nation, die künftigen Generationen, das färöische Handwerk und färöisches Material repräsentiert. Die Pullover sind alle zusammengestrickt, ge-nauso wie alles, was lebt, voneinander abhängt. Das zweite Objekt Ársverk (2010) spielt mit der Doppeldeutigkeit der ersten Silbe (ársverk = Ruder-/Jahresarbeit) – ein altes Ruder mit einer gestrickten Leine, die ein Jahr (365 m) lang ist, und eine volle Handspindel. Das Ruder wurde in den 1940er Jahren in Vestmanna hergestellt und ist nun Teil des Kunstwerks. Das Ruder, die Kletterleine und das Garn beschreiben die Arbeit, mit denen Färinger ihren Lebensunterhalt bestritten. Das Werk ist eine Huldigung und Anerkennung der mühseligen Schufterei und der Zähigkeit, mit der die Färinger auf See und in den Bergen gelebt haben.

Ihre Werke besitzen eine epische Qualität mit Details und Geschichten, die der Betrachter mitnehmen kann.

Jórunn D. Poulsen (1949)
Jórunn D. Poulsen hat sich ständig weiterentwickelt, seit sie in den Siebzigern als Künstlerin zu arbeiten begann. Entwicklung und Veränderung setzen sich fort, von der figurativen wechselt sie zur abstrakten Darstellung und wieder zurück zur figurativen; von Patchwork und genähten Bildern bewegt sie sich über Kunsthandwerk und Stickerei zum Recycling. Ein hervorragendes Beispiel für Letzteres sind die Sofakissen, bei denen alte Stickereien wieder zu Ehren kommen, an denen Frauen Hunderte von Stunden gearbeitet haben. Als langjährige Lehrerin hat Jórunn Dánialsdóttir Poulsen zudem das Fundament für so manches Werk kreativer Menschen auf den Färöern gelegt.
Die abgebildeten Werke sind ein gesticktes Bild (2021) mit roten Blumen und tiefgrünen Stängeln sowie ein genähtes Bild (2011) mit hellroten Blüten auf gelben Stielen. Kräftige Rottöne und Tiefgrün auf dem einen, ein dramatischer Farbtraum und Wärme auf dem anderen.
Das handgestickte Bild mit Sauerampfer (oder sind es Lupinen?) aus wohlgenährten Knötchenstichen, die ein Blütenrelief entstehen lassen, erhält Tiefe und Lebendigkeit durch die Spiegelungen, die unterhalb der Blüten zu sehen sind. Der schwarze Hintergrund aus Loden hebt das Motiv hervor und betont die Stofflichkeit.
Obwohl das genähte Bild zehn Jahre alt ist, ist es brandaktuell. Die flammend gelben und roten Wellen haben fast den blauen Himmel übernommen, die Rosen stehen im Wasser und reichen bis ins Feuer hinein. Die besondere Technik mit dem gekrinkelten Hintergrund, der von Stickstichen durchschnitten wird, sorgt für eine lebendige und doch beunruhigende Stimmung. Man kann die Flammen knistern und zischen hören – aber vielleicht sehen wir auch einfach nur eine ganz besonders farbenprächtige Sommernacht. Beide Bilder wirken poetisch und sinnlich.

Tita Vinther (1941 - 2019)
Tita Vinther wurde 2005 mit dem färöischen Kulturpreis Mentanarvirðisløn landsins ausgezeichnet und noch posthum geehrt, als eines der Flugzeuge von Atlantic Airways nach ihr auf den Namen Tita getauft wurde. Eine wohlverdiente Ehre, denn Tita Vinther war eine Vorreiterin.
Sowohl ihre Materialwahl als auch ihre Motive sind bahnbrechend. Berühmt wurde sie dafür, menschliches und tierisches Haar in Kombination mit Wolle zu verwenden, und wohl so einige stutzten über das Menschenhaar in ihren Werken. Doch auf die eine oder andere Weise wird das Material zum Element der Botschaft, der Mensch im Werk ist Teil des größeren Ganzen.
Tita Vinthers Werke in dieser Serie sind Skulpturen. Viele ihrer Werke sind Kunst, die frei im Raum steht oder hängt und mit Raum und Licht spielt. Die angewendete Technik ist vor allem Weben; Knüpfen und Wickeln kamen bei ihr aber ebenfalls vor.
Das Werk Røtur (dt. Wurzeln, 1982) besteht aus braunen Tauenden vor braunem Hintergrund, die mit selbstgesponnenem Garn umwickelt sind. Besonders lebendige Wurzeln, die sich nach unten rangeln und sogar den Weg aus dem Bild heraus finden. Der Hintergrund ist gestreift in verschiedenen Braun- und Gelbtönen, ebenso wie unsere eigene Basis individuell verschieden ist und unterschiedlich gutes Wachstum ermöglicht.
Beim zweiten Werk Sjónotur (dt. Seeanemonen) sind die stammförmigen Körper gewebt mit bartartigen Tentakeln aus Pferdehaar. Sie sind unterschiedlich hoch und in verschiedenen Braun-, Rot- und Gelbtönen ausgeführt, der „Bart“ weist dunkle wie helle Nuancen auf. Seeanemonen wachsen im Garten des Meeres, eines der zahlreichen Wunderwerke der Schöpfung.
Beide Skulpturen zeigen uns etwas, das uns normalerweise verborgen bleibt, auf dem Meeresboden oder unter der Erde – eine Erinnerung daran, dass auch Organismen, die wir nicht sehen, eine Rolle in unserem Leben spielen.

Bergljót av Skarði
Quellen: Trine Rytter Andersen: Fiskadukkur og tussafiskar.
Inger Smærup Sørensen: Livandi list.
Anne-Kari Skarðhamar: Tita Vinther.