Dauermarken - Naturmuster

Die Natur beobachten – dazu laden die neuen Dauermarken ein. Eine Tätigkeit, die für Naturschützer Urs Tester zum Berufsalltag gehört. Die «Lupe» wollte vom Biologen wissen, was die neuen Sujets bei ihm auslösen – ein spontaner Augenschein.

Es dauert nur wenige Sekunden, da hat Urs Tester schon das erste Sujet heraus- gepickt. Die 1-Franken-Marke erinnere ihn an eine Winterwanderung im Jura: «Uns zog ein eiskalter Wind um die Ohren und der Bach war gefroren. Da schüttelt es mich wieder, wenn ich an die Kälte denke». Als Mitglied der Geschäftsleitung von Pro Natura gestalte sich sein Berufs- alltag zwar eher bürolastig, doch er käme auch viel herum: «Ich kenne einige schöne Ecken in der Schweiz. Man muss aber nicht unbedingt weit reisen – wer genau hinschaut, kann bereits vor der Haustüre die Schönheit der Natur entde- cken», führt Tester die 120er-Marke ein, die ihn an seinen Garten erinnere. «Jedes Jahr legen Schwalbenschwanz-Schmet- terlinge ihre Eier auf unserem Fenchel

ab und wir können beobachten, wiesie sich entwickeln. Das ist jeweils sehr spannend». Dank ihres markanten Musters, das der Form von Augen ähnelt, sei die Schmetterlingsart einfach zu er-kennen. Apropos Muster: «Wahrscheinlich hat sich die Spinne von der 170er-Marke geärgert, weil das Netz wegen dem Tau gut sichtbar war und sie nichts fing», kann Tester der kleinen Jägerin nachempfinden und schliesst seine Spontanreaktion mit einem Wissenshäppchen ab: «Haben Sie gewusst, dass nicht alle Spinnen Netze machen?».