Am 10. November 2025 gab die französische Post (La Poste) eine Briefmarke ihrer Serie „Tourismus und Kulturerbe“ heraus, die die Kathedrale von Beauvais anlässlich ihres 800-jährigen Jubiläums zeigte.
Die Kathedrale von Beauvais feierte 2025 ihr 800-jähriges Bestehen.
Im Jahr 1225 wurde die um das Jahr 1000 erbaute Kathedrale Notre-Dame de la Basse-Œuvre durch einen Brand zerstört. Bischof Milon de Nanteuil nutzte diese Gelegenheit, um eine neue Kathedrale zu errichten, die ihre Nachbarstädte Amiens, Rouen, Senlis und Paris übertraf. Sie ist bis heute das höchste gotische Bauwerk der Welt.
Der Bau begann mit dem Chor, der 1272 fertiggestellt wurde. Nach einem teilweisen Einsturz der Gewölbe im Jahr 1284 wurden umfangreiche Restaurierungsarbeiten durchgeführt, die sich jedoch im 14. und 15. Jahrhundert aufgrund der Kriege des späten Mittelalters verzögerten. Erst im Jahr 1500 wurde der Grundstein des Querschiffs gelegt, und 1569 wurde der Turm an der Vierung fertiggestellt. Doch das Schicksal schlug zu: Vier Jahre später stürzte der Turmhelm ein und riss Teile des Querschiffs und des Chors mit sich.
Ab dem 17. Jahrhundert wurden an der St.-Peter-Kathedrale keine größeren Umbauten mehr vorgenommen. Sie erhielt nie ein Langhaus. Ihre Instabilität blieb ein Problem und führte im 19. und 20. Jahrhundert zu regelmäßigen Restaurierungen. 1993 war es notwendig, Stützkonstruktionen einzubauen, um weitere Bewegungen des Mauerwerks zu verhindern.
Seit 2007 werden die Restaurierungsarbeiten fortgesetzt: Südfassade, Bleidach des Chors, Kapitelsaal, Kreuzgang und der Bau einer barrierefreien Rampe über die untere Ebene. Aktuell konzentrieren sich die Bemühungen auf die Verbesserung des Brandschutzsystems und die Wiederherstellung der Querschiffhöhe, um die Stützpfeiler entfernen zu können, die die Kathedrale seit 30 Jahren tragen. Die Kathedrale Saint-Pierre in Beauvais, die aufgrund der während ihres Baus aufgetretenen Schwierigkeiten einzigartig ist, gilt als Meisterwerk französischen Kulturerbes und ist von unvergleichlicher Höhe. Sie vereint auf elegante Weise die Überreste der karolingischen Kirche mit einer monumentalen Fassade im Stil der Flamboyantgotik.
