Obwohl Schach schon viel früher in Serbien Einzug hielt, hat die moderne Zeit die Entwicklung und den Fortschritt dieses Spiels in unser Land gebracht. Der Einfluss des ersten Großmeisters Bora Kostić zwischen den beiden Weltkriegen markierte einen bedeutenden Schritt zur Popularisierung des Schachs in der Region. Um die Verbreitung des Schachs in den Nachkriegsjahren zu fördern, wurde am 19. September 1948 der Serbische Schachverband gegründet, der den Beginn eines goldenen Zeitalters für das Schach in unserer Region markierte.
Serbien war Organisator und Gastgeber mehrerer herausragender Schachveranstaltungen, darunter des Radiomatches Jugoslawien – USA 1950, des Kandidatenturniers 1959, des Matches des Jahrhunderts (UdSSR – Rest der Welt) 1970, des Kandidatenfinales um die Weltmeisterschaft zwischen Kortschnoi und Spaski 1978, des GMA-JAT 1988 (ein offenes Turnier mit 100 Großmeistern – ein historisches Novum in der Schachgeschichte), der Olympischen Spiele 1990 in Novi Sad und des Revanchematches des Jahrhunderts zwischen Fischer und Spasski 1992.
In jüngerer Zeit, im Jahr 2022, richteten wir im Rahmen des Kampfes um den Weltmeistertitel das FIDE-Grand-Prix-Turnier aus, und 2023 organisierten wir die ersten Schach-Paralympics überhaupt und die Einzel-Schacheuropameisterschaft in Vrnjačka Banja.
Während der goldenen Ära (von 1950 bis 1980) gewannen unsere Schachspieler 13 olympische Medaillen und wurden sechsmal Vizemeister bei den Mannschaftseuropameisterschaften. Auch Schachspielerinnen machten sich einen Namen und gewannen zwei olympische Medaillen – Silber 1963 und Bronze 1988. In Einzelwettbewerben erzielten serbische Schachmeister bemerkenswerte Ergebnisse. Svetozar Gligorić galt Ende der 1950er Jahre als einer der weltbesten Schachspieler außerhalb der Sowjetunion, während Ljubomir Ljubojević 1983 dieselbe Auszeichnung erhielt. 1992 bestritt Alisa Marić ein Match und wurde zur Herausforderin des Weltmeistertitels.
1966 veröffentlichte Serbien den Chess Informer und führte eine universelle Schachsymbolsprache ein. Damit leistete es einen bedeutenden Beitrag zur Erforschung der Schachtheorie und zur weltweiten Entwicklung des Spiels.